Wie ein Informatikstudent KI im Studium nutzt – zwischen effizientem Codieren und der Sehnsucht nach Denkarbeit. Chancen, Grenzen & ein Augenzwinkern.
Informatik – das klingt nach Logik, Tüftelei, Algorithmen. Doch was passiert, wenn ein Teil dieser Arbeit plötzlich von einer KI übernommen wird? Wir haben mit einem 24-jährigen Informatikstudenten gesprochen, der im zehnten Semester an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf studiert. Im Gespräch erklärt er, wie KI sein Studium effizienter macht, warum sie aber auch den Spaß an der Sache nehmen kann – und weshalb er trotzdem keine Regulierung will.
Redaktion: Nutzt du KI-Tools für dein Studium?
Student: Ja, auf jeden Fall. Ich nutze vor allem ChatGPT – das ist mittlerweile zu einer Art Begleiter im Studium geworden. Besonders bei theoretischen Aufgaben oder wenn ich beim Programmieren nicht weiterkomme, frage ich die KI nach Ideen oder Lösungsansätzen. Manchmal reichen ein, zwei Hinweise, und ich komme selbst wieder auf die richtige Spur.
Gerade bei komplizierten Coding-Problemen ist es schon ein enormer Zeitgewinn, sich nicht erst durch zig Forenbeiträge lesen zu müssen. Stattdessen kann ich die Fragestellung direkt eingeben und bekomme in Sekunden eine grobe Richtung oder einen funktionierenden Codevorschlag. Was ich aber wichtig finde: Ich versuche trotzdem, den Vorschlag zu verstehen und nicht einfach nur blind zu übernehmen. Die KI hilft mir, schneller zum Ziel zu kommen – aber das Verständnis versuche ich mir trotzdem selbst zu erarbeiten. Das ist mir wichtig, sonst fühlt es sich nicht mehr nach "eigenem Code" an.
Redaktion: Welche Aufgaben erledigst du besonders gern mit KI?
Student: Meistens geht es um Unterstützung beim Programmieren oder beim Lösen theoretischer Aufgaben. Gerade bei komplizierten Funktionen oder logischen Problemen frage ich die KI nach einem Impuls – manchmal reicht das schon, um selbst weiterzudenken. Natürlich spart das enorm viel Zeit, was im stressigen Studienalltag oft Gold wert ist. Aber ich merke auch, dass die KI mir ein Stück der eigentlichen Denkarbeit abnimmt. Früher habe ich ewig an einem Problem rumgeknobelt, mich richtig reingefuchst – und gerade das hat mir oft richtig Spaß gemacht. Heute ist das zwar bequemer, aber irgendwie auch weniger befriedigend. Manchmal vermisse ich das Gefühl, einen Fehler selbst entdeckt oder eine clevere Lösung selbst gebaut zu haben. Deshalb versuche ich, nicht nur blind zu übernehmen, sondern mir die Zeit zu nehmen, zu verstehen, warum etwas funktioniert.
Redaktion: Hat KI deine Studienweise verändert?
Student: Ja, definitiv. Das Lernen und das Bearbeiten von Abgaben ist kurzfristig deutlich einfacher geworden. Ich muss nicht mehr ewig recherchieren oder trial-and-error betreiben. Aber genau dadurch fehlt mir manchmal das tiefere Verständnis, das man bekommt, wenn man selbst alles durchdenken muss.
Redaktion: Welche anderen KI-Tools kennst du?
Student: Neben ChatGPT kenne ich natürlich das gesamte OpenAI-Ökosystem – das ist in meinem Studienumfeld fast überall präsent. Auch Tools wie DeepSeek sind mir ein Begriff, besonders aus Tech-Foren, wo es regelmäßig diskutiert wird. Außerdem sehe ich immer wieder KI-Anwendungen in Werbeanzeigen oder auf Plattformen wie GitHub, aber oft merkt man sich die Namen nicht sofort – da gibt es mittlerweile einfach zu viele. Was ich aber gemerkt habe: Viele dieser Tools funktionieren erst richtig gut, wenn man sie gezielt mit den passenden Prompts füttert. Das ist fast schon eine eigene kleine Fähigkeit – gute Prompts schreiben, um wirklich brauchbare Antworten zu bekommen. Trotz der vielen Möglichkeiten arbeite ich im Alltag aber fast ausschließlich mit ChatGPT, weil es für meine Zwecke bisher am zuverlässigsten funktioniert hat.
Redaktion: Wie bewertest du KI insgesamt im Studium?
Student: Ich sehe es gemischt. Auf der einen Seite erleichtert es einem sehr viel – gerade in einem technisch geprägten Fach wie Informatik. Auf der anderen Seite nimmt es einem auch den eigentlichen Reiz: sich selbst eine Logik auszudenken, kreativ an ein Problem heranzugehen. Genau das macht ja oft den Spaß aus.
Redaktion: Ist KI sinnvoll in dein Studium integrierbar?
Student: Ja, auf jeden Fall. Sie kann das Lernen wirklich deutlich vereinfachen und übernimmt teilweise sogar die Rolle eines Tutors – vor allem dann, wenn man alleine lernt oder sich in einem Thema komplett verrennt. Manchmal ist es einfach eine riesige Erleichterung, schnell eine verständliche Erklärung zu bekommen, statt stundenlang in Foren oder Büchern zu suchen.
Was mir auch hilft: Man kann die KI ganz ohne Scham alles fragen, auch die vermeintlich dummen Sachen. Das ist anders als bei echten Menschen – da überlegt man sich oft zweimal, ob man sich blamieren könnte. Die KI urteilt nicht. Dadurch traue ich mich, mehr Fragen zu stellen, tiefer nachzuhaken, Dinge auszuprobieren. Das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle über meinen Lernprozess. Und gerade in stressigen Phasen ist das Gold wert.
Redaktion: Gibt es auch Bedenken?
Student: Klar. Man kann mit KI sehr leicht Aufgaben lösen, ohne das Thema wirklich verstanden zu haben. Das mag kurzfristig gut funktionieren, aber auf lange Sicht fehlt einem dann das Wissen – und das merkt man spätestens in Prüfungen oder im Job.
Redaktion: Wie kann KI deine Studienqualität verbessern?
Student: Ganz praktisch: Die KI kann mir helfen, Texte klarer und strukturierter zu formulieren – gerade bei Abgaben, wo es auf präzise Ausdrucksweise ankommt. Sie schlägt mir verschiedene Ansätze vor, wie ich an ein Problem herangehen könnte, und bietet auch bei schwierigen Programmierfragen oft einen schnellen Einstieg. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn ich schon lange an etwas festhänge und alleine nicht mehr weiterkomme. Gleichzeitig zwingt sie mich auch, besser zu reflektieren: Was will ich wirklich wissen? Wie frage ich konkret genug?
Aber klar, das funktioniert alles nur, wenn man bereit ist, mitzudenken und nicht einfach alles übernimmt. Es ist wie ein Werkzeug – wenn man es gut einsetzt, ist es extrem hilfreich. Wenn man es falsch nutzt, wird es schnell zur Krücke, die einem das Denken abnimmt. Ich versuche deshalb bewusst, die Vorschläge zu hinterfragen und zu prüfen, was davon wirklich zu meinem Problem passt.
Redaktion: Und wie sieht’s mit der Ethik aus?
Student: Ich finde es moralisch vertretbar, solange man die Verantwortung übernimmt. Die KI ist nicht perfekt – sie macht Fehler, gerade bei komplexeren Themen. Deshalb muss man das, was sie liefert, immer prüfen und mit Quellen abgleichen. Solange das geschieht, finde ich es okay, sie auch umfassender einzusetzen.
Redaktion: Sollte die KI-Nutzung reguliert werden?
Student: Nein, das halte ich nicht für sinnvoll. Die Nutzung lässt sich ohnehin kaum kontrollieren. Statt Regeln zu verschärfen, sollte man den Arbeitsumfang von Hausarbeiten und Aufgaben realistisch anpassen – dann erledigen Studierende sie auch ehrlicher.
Redaktion: Steigt durch KI das Plagiatsrisiko?
Student: Ja, auf jeden Fall. Die KI basiert auf bestehenden Daten und kann Inhalte erzeugen, die sich stark an bereits Vorhandenem orientieren. Das macht die Sache heikel.
Redaktion: Was müsste eine ideale KI für dich können?
Student: Sie sollte nicht nur textbasiert funktionieren, sondern wirklich rechnen, mitdenken und vor allem Code kontextbezogen verstehen. Im Moment passieren da einfach noch zu viele kleine, aber entscheidende Fehler, die man dann doch wieder selbst ausbügeln muss. Ich stelle mir eine ideale KI so vor, dass sie den Code nicht nur durchgeht, sondern ihn auch versteht – also erkennt, was das Ziel ist, ob der Ablauf logisch ist und ob alle Bestandteile korrekt zusammenspielen. Sie sollte in der Lage sein, den Code zu testen, typische Fehlerquellen zu erkennen und klare Hinweise zu geben, warum etwas nicht funktioniert. Das wäre ein echter Fortschritt – nicht nur für mich als Student, sondern perspektivisch auch im Beruf. Am Ende geht es darum, dass die KI nicht nur schlau klingt, sondern mir wirklich Arbeit abnimmt, ohne dass ich anschließend doppelt kontrollieren muss.
Redaktion: Weitere Ideen, was KI übernehmen könnte?
Student: Ehrlich gesagt – alles, was mir einfällt, gibt es wahrscheinlich schon irgendwo. Aber wichtiger als neue Features wäre, dass die vorhandenen besser funktionieren.
Fazit und Ausblick
Das Gespräch zeigt: Auch unter Informatikstudierenden ist KI ein Werkzeug mit zwei Gesichtern. Sie spart Zeit, hilft bei der Organisation und kann den Studienalltag deutlich effizienter gestalten. Gleichzeitig birgt sie die Gefahr, dass der kreative und logische Kern der Informatik verloren geht – gerade dort, wo das „selbst Herausfinden“ eigentlich ein zentrales Element ist.
Unser Gesprächspartner nutzt die KI pragmatisch und mit einem guten Maß an Selbstreflexion. Er weiß: Wer mitdenkt, profitiert. Wer sich zurücklehnt, lernt vielleicht weniger, als er glaubt. Der Schlüssel liegt – wie so oft – im bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Tools.
Oder, wie man mit einem Augenzwinkern sagen könnte: "KI ist wie ein Taschenrechner – total praktisch. Aber wer damit Brüche kürzen will, sollte wenigstens wissen, was ein Bruch ist."
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