Studienfach wechseln: So planst du den Fachwechsel richtig! Infos zu BAföG, Fristen, Anrechnung & Beratung. 30% aller Studis wechseln – du bist nicht allein!

TL;DR
Du sitzt in der Vorlesung, schaust auf die Uhr und denkst: "Noch 45 Minuten. Oder sind es 45 Jahre?" Wenn dieser Gedanke nicht nur einmal, sondern gefühlt jeden zweiten Tag auftaucht, könnte das mehr als nur ein schlechter Montag sein. Vielleicht ist es Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme deines Studiums.
Spoiler: Wenn du gerade mit dem Gedanken spielst, dein Studienfach zu wechseln, bist du in verdammt guter Gesellschaft. Rund 30% aller Studierenden in Deutschland brechen ihr Studium ab oder wechseln das Fach. Das sind bei knapp 2,9 Millionen Studis fast 900.000 Menschen, die irgendwann feststellen: "Okay, das war's nicht." Und weißt du was? Das ist vollkommen in Ordnung.
Mal ehrlich: Wer hat sich sein Studium nicht schon tausendmal in bunten Farben ausgemalt? Im Kopf warst du der nächste Nobelpreisträger, die beste Anwältin oder hattest zumindest verdammt viel Spaß beim Lernen. Doch dann kam der erste Tag an der Uni und mit ihm die Ernüchterung: Statt spannender Diskussionen gibt's trockene Theorie, statt Praxisbezug stapelweise Formeln, und der Professor spricht in einer Geschwindigkeit, die selbst dein Spotify-Podcast nicht hinbekommt.
Die ersten Warnsignale sind oft subtil. Du findest plötzlich jeden erdenklichen Grund, nicht in die Vorlesung zu gehen. Die Wohnung war noch nie so sauber, Netflix noch nie so interessant, und selbst das Bügeln wird zur willkommenen Abwechslung. Wenn du merkst, dass du lieber drei Stunden durch Social Media scrollst, als dich 30 Minuten mit deinem Studienstoff zu beschäftigen, solltest du hellhörig werden.
Weitere Anzeichen: Die Prüfungsangst wird zum Dauerzustand, du kannst nachts nicht mehr schlafen, weil dich die Gedanken an dein Studium belasten, und wenn Freunde fragen "Und, wie läuft's?", kommt nur noch ein müdes "Geht so" – bestenfalls.
Hier wird's jetzt wichtig: Nicht jeder Zweifel bedeutet automatisch, dass du sofort wechseln solltest. Studieren ist anstrengend, manchmal frustrierend und gelegentlich einfach nur zäh. Selbst in deinem absoluten Traumstudium wirst du Momente haben, in denen du am liebsten alles hinschmeißen würdest. Das nennt sich Leben (oder wahlweise: Prüfungsphase).
Der Unterschied liegt in der Dauer und Intensität. Temporärer Frust nach einer verkackten Klausur? Normal. Grundlegende Unzufriedenheit über mehrere Semester? Alarmsignal. Das Gefühl, in der falschen Vorlesung zu sitzen – einmal? Kann passieren. Dauerhaft das Gefühl, im falschen Studiengang zu sein? Zeit für Veränderung.
Die Realität sieht oft anders aus als die Broschüre. BWL klang nach "Ich werde CEO", entpuppt sich aber als "Statistik bis zum Abwinken." Psychologie versprach tiefgründige Gespräche, liefert aber erstmal Grundlagen der Neurobiologie. Und Jura? Nun ja, niemand hat dir gesagt, dass du im ersten Semester hauptsächlich mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch kuscheln wirst.
Andere klassische Gründe sind mangelnde intellektuelle oder physische Eignung (ja, auch das gibt's), ein grundlegender Interessenwandel oder die Erkenntnis, dass der Job, auf den das Studium vorbereitet, einfach nicht zu dir passt. Manchmal liegt's auch an externen Faktoren: gesundheitliche Probleme, familiäre Verpflichtungen oder schlicht die Erkenntnis, dass das theorielastige Uni-Studium nicht dein Ding ist und du lieber an einer praxisorientierten FH studieren möchtest.
Der beste Zeitpunkt für einen Fachwechsel ist: gestern. Der zweitbeste: jetzt. Klingt dramatisch, hat aber einen ernsten Hintergrund. Je früher du erkennst, dass dein Studium nicht passt, desto weniger Zeit, Geld und Nerven verlierst du.
Konkret: Bis zum Beginn des vierten Semesters kannst du relativ problemlos wechseln, ohne deinen BAföG-Anspruch zu verlieren. Ab dem fünften Semester wird's deutlich komplizierter und du brauchst einen "unabweisbaren Grund" – also im Prinzip: Du kannst dein Studium aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fortführen.
Die Faustregel lautet: Sobald du dir sicher bist, dass es nicht passt, solltest du handeln. Prokrastinieren mag beim Abwasch funktionieren, bei Studienzweifeln wird's teuer. Hier hilft dir effektives Zeitmanagement für dein Studium, um Fristen im Blick zu behalten und rechtzeitig zu handeln.
Okay, du hast dich entschieden zu wechseln. Glückwunsch zu diesem mutigen Schritt! Jetzt geht's an die Planung. Und nein, "einfach mal schauen, was passiert" ist keine Strategie.
Bevor du vom Regen in die Traufe springst, solltest du verstehen, was im ersten Studium schiefgelaufen ist. War es wirklich das Fach oder eher die Uni? Der Lehrstil oder die fehlende Praxis? Die Theorie oder die Kommilitonen?
Nimm dir Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme. Was hat dir gefehlt? Was hat dich interessiert? Wo lagen deine Stärken, wo deine Schwächen? Je klarer du diese Fragen beantworten kannst, desto besser wird deine nächste Wahl.
Ein Pro-Tipp: Nutze moderne Tools wie die KI-Lernplattform LearnBoost, um deine Lernmuster zu analysieren. Wenn du feststellst, dass du mit bestimmten Lernformaten deutlich besser zurechtkommst, kann das wertvolle Hinweise für deine Studienwahl geben. Vielleicht brauchst du einfach mehr visuelle Inputs, Audio-Formate oder interaktive Elemente – all das sind Faktoren, die bei der Wahl des nächsten Studiengangs relevant sein können. Dabei kann es auch helfen, dir einen systematischen Lernplan für dein Studium zu erstellen, um deine Lerngewohnheiten besser zu verstehen.
Deutschland bietet über 20.000 verschiedene Studiengänge an. Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass dein Traumstudium da irgendwo auf dich wartet. Jetzt geht's ans Recherchieren.
Schau dir die Modulhandbücher potenzieller neuer Studiengänge genau an. Nicht das Marketing-Blabla auf der Webseite, sondern die knallharten Fakten: Welche Module sind Pflicht? Wie sieht die Prüfungsordnung aus? Wie hoch ist der Workload wirklich?
Besuche Schnuppervorlesungen, sprich mit Studierenden aus höheren Semestern (die sind meist brutally honest) und checke die beruflichen Perspektiven. Ein Studium ist keine Netflix-Serie – du solltest wissen, worauf du dich einlässt.
Jede Uni hat eine Zentrale Studienberatung. Und ja, die sind tatsächlich dafür da, dir zu helfen. Kein Witz. Diese Menschen haben schon hunderte Fachwechsler beraten und kennen die Stolpersteine.
Sie können dir Infos zu Fristen geben, dir bei der Einschätzung helfen, ob deine bisherigen Leistungen angerechnet werden können, und dich über alternative Studienmöglichkeiten informieren. Manche Unis bieten sogar spezielle Workshops zum Thema Studienwechsel an. Wenn du dir konkrete Strategien für erfolgreiches Zeitmanagement aneignest, kannst du diese Beratungstermine optimal vorbereiten und nutzen.
Auch das BAföG-Amt solltest du frühzeitig kontaktieren. Die Regelungen sind komplex und ein falscher Schritt kann dich teuer zu stehen kommen. Besser einmal zu viel nachgefragt als später ohne Finanzierung dazustehen.
Jetzt wird's bürokratisch. Aber keine Sorge, wir halten das so schmerzfrei wie möglich.
Seit dem Wintersemester 2024/2025 gibt's gute Nachrichten: Du kannst jetzt bis zum Beginn des vierten Semesters ohne Begründung wechseln und behältst deinen BAföG-Anspruch. Vorher war schon nach dem zweiten Semester Schluss. Mit einem "wichtigen Grund" (Neigungswandel, mangelnde Eignung) ist sogar ein Wechsel bis zum fünften Semester drin.
Wichtig: Der Wechsel muss "unverzüglich" erfolgen. Das bedeutet: Sobald du dir sicher bist, dass es nicht passt, musst du handeln. Wer noch drei Semester weitermacht, obwohl er längst weiß, dass es nichts wird, verliert seinen BAföG-Anspruch.
Bei einem zweiten Wechsel wird's komplizierter: Die im zweiten Studiengang "verbrauchten" Semester (maximal vier) werden nur noch als zinsloses Staatsdarlehen ohne Zuschussanteil gefördert. Das heißt: Du musst alles zurückzahlen, bekommst aber keine 50% geschenkt wie beim "normalen" BAföG.
Was die Credit Points angeht: Je ähnlicher die Studiengänge, desto mehr kannst du dir anrechnen lassen. Von BWL zu VWL? Kein Problem. Von Germanistik zu Maschinenbau? Eher Fehlanzeige. Die Entscheidung liegt beim Prüfungsamt des neuen Studiengangs. Wichtig: Stelle den Antrag auf Anrechnung so früh wie möglich – am besten schon vor der Immatrikulation, um zu wissen, in welches Fachsemester du eingestuft wirst.
Du hast den Papierkram erledigt, den neuen Studienplatz in der Tasche und bist ready für den Neustart. Glückwunsch! Jetzt kommt der spannende Teil.
Ein Fachwechsel ist keine Niederlage, sondern ein Zeichen von Reife und Selbstreflexion. Du hast erkannt, was nicht funktioniert, und die Konsequenzen gezogen. Das ist mehr, als viele Menschen schaffen.
Nutze die Erfahrungen aus deinem ersten Studium. Du weißt jetzt, wie Uni funktioniert, wie du am besten lernst und was du brauchst, um erfolgreich zu sein. Informiere dich über effektive Lernmethoden für deinen Studienerfolg, um von Anfang an die richtigen Strategien anzuwenden.
Mit Tools wie der KI-Lernplattform LearnBoost kannst du von Anfang an effizient durchstarten: Lass dir automatisch Zusammenfassungen erstellen, generiere Lernkarten für deine Vorlesungen und nutze die KI-Podcast-Funktion, um auch auf dem Weg zur Uni oder beim Sport zu lernen. Der Study Mode hilft dir, deine Lernkarten systematisch zu wiederholen, und der KI-Tutor steht dir bei Fragen zu deinen Dokumenten zur Seite. So machst du aus deinem Neustart einen echten Upgrade.
Sei geduldig mit dir selbst. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und dein neues Studium wird auch Zeit brauchen. Aber diesmal weißt du, worauf du dich einlässt – und das macht den entscheidenden Unterschied.
Ein Studienfachwechsel fühlt sich anfangs wie eine Niederlage an. Ist er aber nicht. Er ist der Beweis dafür, dass du bereit bist, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und Fehlentscheidungen zu korrigieren. In einer Welt, in der Menschen jahrelang in Jobs ausharren, die sie unglücklich machen, ist das eine verdammt gute Eigenschaft.
Die Zahlen sprechen für sich: Fast jeder dritte Studierende macht eine ähnliche Erfahrung. Du bist Teil einer großen Gemeinschaft von Menschen, die den Mut hatten, neu anzufangen. Und die meisten bereuen ihre Entscheidung nicht – im Gegenteil.
Also: Wenn du Zweifel hast, nimm sie ernst. Informiere dich, nutze Beratungsangebote, plane sorgfältig und dann – mach den Sprung. Dein zukünftiges Ich wird es dir danken. Versprochen.
Verliere ich beim Fachwechsel meine bisherigen Studienleistungen?
Nicht zwingend! Bei ähnlichen Fächern können viele Credit Points angerechnet werden. Das entscheidet das Prüfungsamt deiner neuen Uni.
Muss ich meinen Studienplatz selbst kündigen?
Wie wirkt sich ein Fachwechsel auf mein BAföG aus?
Kann ich auch im laufenden Semester wechseln?
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