Von Hausarbeiten bis Referatsstruktur: Eine Medienwissenschaftlerin über ihre KI-Nutzung, ethische Grenzen und die Zukunft digitaler Tools im Studium.
Noch vor wenigen Jahren war es undenkbar, dass man mitten in der Nacht spontan Unterstützung beim Schreiben einer Hausarbeit erhalten könnte – ganz ohne Freunde aus dem Bett klingeln zu müssen. Heute genügt ein Klick, um eine Künstliche Intelligenz (KI) nach einem Ratschlag zu fragen oder blitzschnell relevante Literatur zu finden. Diese rasante Entwicklung hat inzwischen längst Einzug in die Hörsäle und Bibliotheken gehalten und beeinflusst immer stärker, wie Studierende ihr Studium gestalten. Um besser zu verstehen, was KI für das studentische Lernen bedeutet, haben wir uns mit Anna getroffen, einer 24-jährigen Masterstudentin der Medienwissenschaft an der Universität Bonn. Im Gespräch berichtet sie von ihren Erfahrungen, Hoffnungen und Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von KI-Tools im Studienalltag.
Redaktion: Anna, nutzt du aktuell schon KI-Tools in deinem Studium?
Anna: Ja, vor allem ChatGPT. Für mich ist es inzwischen fast eine Art Gesprächspartner geworden, mit dem ich mich über meine Gedanken austauschen kann. Oft sitze ich vor einem leeren Dokument und weiß nicht genau, wie ich starten soll – in solchen Momenten ist KI eine echte Rettung. Sie hilft mir dabei, überhaupt erst einmal Ideen zu entwickeln oder eine klare Struktur für eine Hausarbeit aufzubauen. Manchmal komme ich beim Formulieren ins Stocken oder fühle mich unsicher, ob ich mich verständlich genug ausdrücke. Dann unterstützt mich ChatGPT, indem es meine Sätze prüft und alternative Formulierungen vorschlägt. Außerdem erleichtert es mir die Literaturrecherche enorm, weil es schnell passende Quellen findet, für die ich sonst viel länger suchen müsste.
Redaktion: Wie hat sich deine Art zu studieren dadurch verändert?
Anna: Grundlegend verändert hat sich meine Studienweise eigentlich nicht, da ich auch vor der Nutzung von KI immer schon strukturiert gearbeitet habe. Dennoch empfinde ich KI inzwischen als eine Art komfortable Unterstützung, die mir ermöglicht, stressfreier an meine Aufgaben heranzugehen. Ich fühle mich weniger unter Druck gesetzt, weil ich weiß, dass ich jederzeit auf KI zurückgreifen kann, um kleinere Probleme oder Unsicherheiten zu lösen. KI ersetzt zwar keinesfalls mein eigenes Denken, aber sie erleichtert mir definitiv den Einstieg und hilft mir, meine Gedanken klarer zu ordnen.
Redaktion: Welche KI-Tools kennst du denn noch, unabhängig davon, ob du sie bereits selbst ausprobiert oder für das Studium genutzt hast?
Anna: Ich kenne zum Beispiel Tools wie Dall-E oder Midjourney, die Bilder aus kurzen Textvorgaben erzeugen können. Obwohl ich solche Programme spannend finde und mir gut vorstellen könnte, sie irgendwann für Präsentationen oder kleinere Projekte einzusetzen, habe ich das bisher im Studium noch nicht ausprobiert.
Redaktion: Insgesamt betrachtet, wie beurteilst du die Nutzung von KI im Studium?
Anna: Ich sehe das Ganze mit gemischten Gefühlen. KI ist wirklich toll, um manche Dinge einfacher und angenehmer zu gestalten, vor allem wenn es um Recherche oder erste Ideen geht. Gleichzeitig finde ich aber wichtig, dass Studierende weiterhin eigenständig denken und kreativ bleiben, statt sich komplett auf die Technik zu verlassen. Denn gerade das eigenständige Lernen und kritische Denken sind zentrale Bestandteile des Studiums und sollten auf keinen Fall verloren gehen.
Redaktion: Denkst du, dass KI speziell in deinem Fachbereich sinnvoll integriert werden kann?
Anna: Absolut. Gerade in der Medienwissenschaft und verwandten Bereichen, die stark von technischen Entwicklungen beeinflusst werden, halte ich eine Integration von KI sogar für notwendig. Einige Seminare befassen sich auch schon konkret mit KI. Allerdings sollten Studierende und Lehrende gemeinsam reflektieren, wie man KI verantwortungsbewusst einsetzen kann.
Redaktion: Gibt es Bedenken oder Herausforderungen, die du dabei siehst?
Anna: Natürlich. Die größte Herausforderung ist es wahrscheinlich, zu verhindern, dass KI das eigenständige Studium ersetzt. KI sollte unterstützend wirken und Studierenden helfen, sich zu verbessern, aber nicht für sie studieren.
Redaktion: Wie genau könnte KI deine Studienarbeit qualitativ und effektiv verbessern?
Anna: KI hilft mir besonders dabei, meinen Schreibstil stetig zu verbessern und meine Texte klarer und präziser auszudrücken. Ich entdecke oft neue Fachbegriffe und lerne interessante Formulierungen kennen, die ich dann regelmäßig und gezielt einsetzen kann. Auch bei kleineren Fehlern, wie Tippfehlern oder grammatikalischen Patzern, ist KI eine große Unterstützung, da ich selbst nach mehrfachem Durchlesen manchmal noch Dinge übersehe. Insgesamt fühle ich mich dadurch viel sicherer, was meine Studienarbeit angeht.
Redaktion: Stichwort Ethik und Moral: Ist es deiner Meinung nach vertretbar, KI umfassend für akademische Arbeiten zu nutzen?
Anna: Meiner Meinung nach ist die Nutzung von KI zur Recherche oder Kontrolle von Texten absolut vertretbar. Problematisch wird es aber, wenn ganze Arbeiten allein durch KI erstellt werden. Das wäre definitiv eine ethische Grenze für mich.
Redaktion: Wie könnte eine sinnvolle Regulierung von KI aussehen?
Anna: Schwierig zu beantworten. Vielleicht könnte man klare Richtlinien entwickeln, die KI ausschließlich als Hilfsmittel definieren und ihren Einsatz in Prüfungen oder bei Abschlussarbeiten deutlich begrenzen. Allerdings stelle ich es mir in der Praxis recht schwierig vor, bei jedem Studierenden genau zu kontrollieren, wie intensiv die KI tatsächlich genutzt wurde.
Redaktion: Glaubst du, dass KI eher das Risiko von Plagiaten erhöht oder verringert?
Anna: Leider erhöht KI aktuell eher das Plagiatsrisiko. Besonders, wenn die KI nicht immer klar auf ihre Quellen verweist, kann schnell etwas schiefgehen. Es ist deshalb wichtig, das Bewusstsein dafür zu schärfen und verantwortungsvoll damit umzugehen.
Redaktion: Abschließend, welche Funktionen wünschst du dir konkret von einer idealen KI-Software fürs Studium?
Anna: Eine ideale KI sollte gezielt passende Fachliteratur finden und relevante Abschnitte daraus auswählen und hervorheben können. Oft fehlt mir einfach die Zeit, ganze Bücher zu lesen, wenn ich nur wenige bestimmte Passagen brauche. Genau in diesen Momenten könnte eine KI wertvolle Zeit sparen und mir ermöglichen, mich stärker auf die wirklich wichtigen Inhalte meiner Arbeit zu konzentrieren. Es wäre zudem großartig, wenn die KI in der Lage wäre, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Texten herzustellen, um mir so neue Perspektiven oder Interpretationen aufzuzeigen, die ich vielleicht alleine nicht entdeckt hätte.
Das Gespräch mit Anna zeigt auf sympathische Weise, wie KI bereits ein fester Bestandteil des studentischen Alltags geworden ist. Dabei betont sie jedoch klar, dass es auf die richtige Balance ankommt. KI sollte Studierende unterstützen und inspirieren, ohne ihnen die kreative Eigenleistung oder das eigenständige Denken abzunehmen. Gerade in techniknahen Studiengängen wie der Medienwissenschaft liegen große Chancen, aber auch Herausforderungen. Um das Potenzial der KI voll auszuschöpfen und gleichzeitig Risiken wie Plagiate oder eine Abhängigkeit von Technik zu vermeiden, braucht es klare Regeln und offene Diskussionen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieses Zusammenspiel von Technik und eigenständigem Lernen in den kommenden Jahren entwickeln wird.
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